Schonacher Jubiläumskalender erfreut sich großer Beliebtheit

Bürgermeister Jörg Frey mit zwei Kalendern vor weißer Wand.

Bereits mehrfach war der Jubiläumskalender ausverkauft und sorgte bei der Schreibweise vom historischen „Höldbauer“-Hof für Gesprächsstoff.

Der Schonacher Jubiläumskalender, der anlässlich des 750-jährigen Bestehens der Gemeinde erstellt wurde, ist ein großer Erfolg: Seit Verkaufsstart am verkaufsoffenen Sonntag am 20. Oktober wurden bereits über 500 Exemplare verkauft, und die Nachfrage ist ungebrochen. Bei insgesamt etwa 1.800 Haushalten in Schonach zeigt sich, wie groß das Interesse an einzigartigen Einblicken in die Entwicklung der Gemeinde ist. Der Kalender mit historischen und aktuellen Aufnahmen, ergänzt um alle wichtigen Jubiläumsveranstaltungen im Jahr 2025, musste bereits mehrfach nachbestellt werden.

Besonders ein Name hat bei den Käuferinnen und Käufern für Gesprächsstoff gesorgt: der „Höldbauer“ (umgangssprachlich „Hellbauer“, „Heldbauer“ oder „Hellbuur“). Die Schreibweise des Namens mag auf den ersten Blick ungewohnt wirken, ist jedoch korrekt und historisch belegt. Klaus Kienzler, ein Nachfahre des Hofbesitzers, konnte wertvolle Einblicke zur Herkunft und Bedeutung des Namens geben:

Höldbauernhof rechts am Rand mit Blick auf Dorf im Winter
  • Der Name „Höld“ geht auf Hansjörg Höld zurück, den damaligen Hofbesitzer, der zur Zeit Napoleons lebte. Es gibt historische Hinweise darauf, dass Hansjörg Höld im Jahr 1812 mit Napoleons Truppen bis nach Russland marschieren musste. Dieser beeindruckende Fakt ist einem Brief zu entnehmen, der trotz Beschädigungen durch Mäuse noch einige Informationen enthält. Der Nachfahre erinnert sich: „Diesen Brief habe ich selbst gesehen“.
  • Namensgebung des „Höldhofs“: Der Name des Hofs wurde von Klaus Kienzlers Vater, Johann Kienzler, auf Basis des historischen Briefs mit dem Namen „Höld“ abgeleitet. Da Napoleons Russlandfeldzug im Jahr 1812 stattfand, könnte der Brief möglicherweise von einem Sohn des Hofgründers verfasst worden sein. Die rätselhaften Überbleibsel des Briefes wurden 1928 zwischen den Balken des Hofes entdeckt.
  • Erbauung des Hofs um 1750: Laut Johann Kienzler gab es zusätzlich eine Steuerforderung der Gemeinde Schonach, die darauf hinweist, dass der „Höldhof“ bereits um das Jahr 1750 erbaut wurde. Diese Dokumentation ist jedoch nicht offiziell bestätigt.
  • Historischer Bezug zu Tilsit: Im Brief findet sich der Absenderort „Tilsit“ sowie eine Beschreibung großer Kälte, was auf die extremen Bedingungen des napoleonischen Rückzugs aus Russland hindeutet. Von der „Grande Armée“ kehrten nur wenige Soldaten zurück.

Übergang in Familienbesitz: Im Jahr 1896 erwarb der Großvater von Johann Kienzler den Hof. Er selbst stammte vom „Schusterhof“, einem weiteren historischen Hof unterhalb des Schonacher „Schänzle“.
 
„All diese Hinweise lassen darauf schließen, dass die korrekte Schreibweise des Hofes auf der Dezember-Seite des Jubiläumskalenders „Höldbauernhof“ sein muss“, so die Gemeindeverwaltung.
Der Kalender ist weiterhin für 15 € erhältlich, und eine Jubiläumsstofftasche für den Transport kann für 3 € dazu erworben werden.
Erhältlich in folgenden Geschäften: Zweisam Mode, Sport Hör, Textilhaus Burger, Selina Haas, CB Optik, Tante Emmas Glück, Schreibwarengeschäft Moosmann und Bike Ranch.

(Erstellt am 06. November 2024)